Einwohnerversammlung vom 14. Oktober 2015

Begin: 19:30 Uhr , Ende: 20:50 Uhr

Anwesend: 

Bürgermeister Kurt Bonekamp als Versammlungsleiter
Gemeindevertreterin Kirsten Detlef
Gemeindevertreterin Kerstin Biehl
Gemeindevertreterin Imke Busse
Gemeindevertreter Timm Storjohann
Gemeindevertreter Marco Klippel
Gemeindevertreter Norbert Wendt
Gemeindevertreter Bernd Hachmeister
Gemeindevertreter Jens-Peter Grundmann - zugleich Protokollführer
und circa 50 Einwohnerinnen und Einwohner

 

Tagesordnung:

  1. Begrüßung durch den Bürgermeister
  2. Aktueller Stand Glasfaser-Versorgung durch Deutsche Glasfaser
  3. Kanalsanierung 3. Bauabschnitt
  4. Flüchtlingssituation im Amt Kisdorf
  5. Fragen der Bürgerinnen und Bürger

 

TOP 1: Begrüßung durch den Bürgermeister

Bürgermeister Kurt Bonekamp eröffnet die Sitzung und begrüßt die circa 50 erschienen Bürgerinnen und Bürger. Anschließend wird eine Gedenkminute für Gerhard Studt, der am gleichen Tage verstorben ist, eingelegt.

TOP 2: Aktueller Stand Glasfaser-Versorgung durch Deutsche Glasfaser

Bürgermeister Bonekamp berichtet, dass die Deutsche Glasfaser am 17. September informiert hat, dass Winsen an das Glasfasernetz angeschlossen wird. Die Auftragsbestätigungen sind in der darauffolgenden Woche verschickt worden. Deutsche Glasfaser plant, Ende Mai / Anfang Juni 2016 die Arbeiten abzuschließen, wobei ein harter Winter gegebenenfalls zu Verzögerungen führen kann. Der PoP (Point of Presence, „Verteiler“) wird schon kurzfristig in Kattendorf aufgestellt werden, außerdem haben letzte Woche die Arbeiten in Kattendorf Weeden begonnen. Deutsche Glasfaser wird zu gegebener Zeit jeden Hausbesitzer für die Abstimmung der Anschlussarbeiten. kontaktieren

Fragen der Einwohner zu diesem Thema:

  • Wird geschossen oder gebuddelt?
    Beide Verfahren kommen zum Einsatz.
  • Wird rechts oder links der Hauptstraße verlegt?
    Das muss noch festgelegt werden.
  • Was passiert mit Haushalten, die nicht angeschlossen werden / außerhalb des Polygons liegen?
    Noch in Klä Das Kisdorf bereits Interesse bekundet hat, stehen die Chancen gut, dass das Netz von Winsen Richtung Kisdorf weiter ausgebaut wird.
  • Ist die Frau Keßow noch bei Deutsche Glasfaser, gibt es den Standort Oering noch?
    Frau Keßow hat das Unternehmen verlassen, es gibt aber nach wie vor Ansprechpartner vor Ort in Oering. Deutsche Glasfaser hat in Oering eine Niederlassung, inklusive Verwaltung und Technik. Auch Frau Hamann, die letztes Jahr ebenfalls auf der Einwohnerversammlung in Winsen war, steht noch als Ansprechpartnerin zur Verfü
  • Hinweis, das bei der Verlegung in Nahe „alles drunter und drüber“ lä Unterschiedliche Subunternehmer werden beschäftigt, teilweise gibt es keine deutschsprachigen Ansprechpartner. Empfehlung, Wege/Auffahrten vor Beginn der Arbeiten zu fotografieren.
    Der Hinweis ist durchaus berechtigt. Winsen wurde allerdings zugesichert, dass mindestens ein deutschsprachiger Ansprechpartner vor Ort ist.

TOP 3: Kanalsanierung 3. Bauabschnitt

Bürgermeister Bonekamp gibt Marco Klippel, dem Vorsitzenden des Bau- und Wegeausschusses, das Wort. Dieser berichtet über die Kanalsanierung: auf der letzten Bauauschuss-Sitzung am 11. März wurde festgelegt, das die Mischwasserkanäle Dorfstraße, zwischen Schustertwiete und Kellerberg, dieses Jahr saniert werden. Die voraussichtlichen Kosten waren mit circa 11.500€ veranschlagt, allerdings hat sich schon bei der bereits angelaufenen Voruntersuchung gezeigt, dass die Kosten voraussichtlich höher ausfallen werden. So wurden in den Bereichen Abzweigung Schustertwiete und Abzweigung Wohldweg starke Wurzeleinwüchse festgestellt, die zu einer Querschnittsminderung von bis zu 70% geführt haben. Diese wurden kurzfristig mit Fräsroboter und Spülwagen beseitigt, die Kosten dafür können bis zu 3.300€ betragen – allerdings geht der beauftragte Ingenieur Herr Weimar von weniger aus. Diese Schäden waren vorher nicht bekannt, da sie sich offensichtlich erst seit der letzten Kamera-Befahrung im Jahre 2009 entwickelt haben.

Die abgesackten Trummen in der Dorfstraße befinden sich noch in Klärung mit dem Ingenieurbüro, gegebenenfalls ist eine offene Bausanierung erforderlich. Bezüglich der Regenwasserkanäle im Bereich Dorfstraße hat sich der Bauausschuss gegen eine Verfüllung entschieden, da diese einerseits sehr teuer wäre (35.000€), andererseits die Dringlichkeit (die Kanäle verlaufen größtenteils unter dem Bürgersteig und nicht der Straße) nicht gegeben ist.

 Fragen der Einwohner zu diesem Thema:

  • Wie lange dauert die Kanalsanierung noch?
    2009 wurde auf Basis des Gesamtsanierungsbedarfs (ohne Grundstücksanschlüsse) von circa 170.000€ ein 10-Jahres-Plan mit jährlichen Ausgaben zwischen 10.000€ und 20.000€ aufgestellt, innerhalb dieses Rahmens wird die Sanierung betrieben. Aktuell werden noch die Stufe-0-Schäden (es gibt insgesamt 5 Stufen) beseitigt, die am dringendsten sind. Das Ingenieurbüro entwickelt jedes Jahr drei bis vier Vorschläge, von denen einer vom Bauausschuss beschlossen wird. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich im Laufe der Zeit Stufe 4 / 5 Schäden zu Stufe 2 / 3 Schäden entwickeln, die dann auch wieder saniert werden mü Insofern geht man davon aus, dass die Kanalsanierung dauerhaft ein Thema bleiben wird, auch wenn die aktuelle Planung nur bis 2019 geht.
  • Ist bei der Erstellung der Kanalisation keine Abnahme erfolgt?
    Nach der Erstellung der Kanalisation vor mehr als 20 Jahren ist nach Kenntnis des Gemeinderats aus Kostengründen keine Kamerafahrt zum Ablauf der damaligen Gewährleistungsfrist erfolgt. Nach Aussagen aus dem Publikum gab es sehr wohl eine, festzuhalten bleibt jedoch, das keinerlei Bild- oder Videomaterial von damals vorliegt. Die heutigen Schadensbilder deuten aber darauf hin, das schon bei der Erstellung Fehler gemacht wurden. So wurden zum Beispiel für Grundstücksanschlüsse nicht der Hauptkanal angebohrt, sondern ein Loch geschlagen.
  • Wie wird saniert?
    Im wesentlichen kommt das sogenannte Inlinerverfahren zum Einsatz, d.h. ein Kunststoff-„Schlauch“ wird eingezogen. Muffen werden mit einem Glasfaser-Harz-Gemisch repariert. Die Haltbarkeit beträgt 25 Jahre.
  • Wie kann man seinen Hausanschluss inspizieren lassen?
    Das ist grundsätzlich Privatsache, es ist aber empfehlenswert, die mit der Sanierung der Kanalisation beauftragte Firma anzusprechen, wenn die eigene Straße im aktuell zu sanierenden Abschnitt liegt. Die Kosten liegen für einen normalen Hausanschluss (10 bis 15m) bei 300 bis 400€. Privathaushalte haben grundsätzlich bis 2025 Zeit mit der Überprüfung. Und: wenn bei der Überprüfung ein Schaden festgestellt wird, muss dieser zwingend beseitigt werden.

TOP 4: Flüchtlingssituation im Amt Kisdorf

Bürgermeister Bonekamp gibt der zweiten Bürgermeisterin Kirsten Detlef das Wort. Aktuell werden im Amt Kisdorf 48 Flüchtlinge beherbergt, davon 25 in Sievershütten, 11 in Kisdorf und 6 in Kattendorf, in Winsen bisher 0. Dieses Jahr geht man von insgesamt mindestens 70 Personen aus, die Planungen für nächstes Jahr verändern sich im Moment noch von Woche zu Woche (zunächst 87, aktuell 170). Auf Basis der zunächst geplanten 87 würden rechnerisch auf Winsen 3 Flüchtlinge entfallen. Derzeit wird in alle Richtungen überlegt, wie man die Personen unterbringen kann. Wer sich vorstellen kann, Privatwohnraum bereit zu stellen, kann sich im Amt bei Frau Finnern melden. Gemietet wird für 5 Jahre, der Mietspiegel beträgt 6€ bis 7€ pro Quadratmeter. Auch über die Unterbringung in Containern wird nachgedacht, diese sind aber im Moment kaum zu liefern und würden für 2 Jahre Miete 300.000€ kosten (12 Container).

In Kisdorf wird von Susanne Strehl eine Flüchtlingshilfe organisiert, dort ist man für jede Hilfe (Geld, Sachspenden, Mitarbeit) dankbar. Ein Treffen ist jeden letzten Mittwoch im Monat.

Fragen der Einwohner zu diesem Thema:

  • Warum wird die alte Försterei nicht genutzt?
    Die alte Försterei wurde in der Tat schon in Erwägung gezogen, allerdings ist das Gebäude nur begrenzt geeignet (Erdgeschoss nicht teilbar), sanierungsbedürftig, mit 270.000€ immer noch recht teuer, und eine Nutzungsänderung müsste auch erfolgen. Der Eigentümer sind die Landesforsten Schleswig-Holstein. Außerdem ist die abgelegene Lage keine gute Voraussetzung für eine gute Integration der Flüchtlinge in das Dorfleben.
    Mehrere Einwohner stellen die aufgeführten Gründe in Frage, zumal ein Kaufpreis von 270.000€ in Relation zur teuren Miete von Containern nicht mehr so hoch erscheint. Der Gemeinderat wird das Thema alte Försterei daher noch mal aufgreifen und zu gegebener Zeit berichten.
  • In Hamburg werden Park+Ride Parkplätze zu Zeltstädten, womit müssen wir noch rechnen?
    Angesichts des ungebremsten Zustroms von Flüchtlingen ist grundsätzlich alles denkbar: die von der Gemeinde dieses Jahr erworbene Koppel, das Grundstück neben der Feuerwehr, die Streuobst-Wiese gegenüber von der alten Försterei.

TOP 5: Fragen der Bürgerinnen und Bürger

  • Der Bauauschuss tagt am 21. Oktober, die Tagesordnung deutet darauf hin, dass ein neuer Bebauungsplan erstellt werden soll. Ist das richtig?
    Das ist richtig, zunächst sind aber ein Landschaftsplan und ein Flächennutzungsplan erforderlich. Neben der Planung für das von der Gemeinde dieses Jahr erworbene Grundstück sind auch Änderungen hinsichtlich Bebauungspflicht vorgesehen, um ungenutzte Grundstücke, wie aktuell im Dorf vorhanden, zu vermeiden. Eine Nachverpflichtung ist allerdings nicht möglich.

Bürgermeister Bonekamp schließt die Einwohnerversammlung und dankt allen Einwohnerinnen und Einwohnern für ihre Teilnahme.

gez.
Kurt Bonekamp
Bürgermeister

gez.
Jens-Peter Grundmann
Protokollführer

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