Nr. 13 – BAU- UND WEGEAUSSCHUSS WINSEN vom 23.03.2022

Beginn: 20:00 Uhr; Ende: 21.25 Uhr, Winsen, Feuerwehrhaus

Mitgliederzahl: 7

Anwesend stimmberechtigt:

Bürgermeister Thies, Jan
GV Biehl, Kerstin
WB Sohnius, Maren – zugleich Protokollführerin und stellvertretende Vorsitzer
WB Biehl, Hans-Jürgen

Nicht anwesend:

GV Jagla, Jana (Vorsitzende)
GV Lemke, Jan
WB Busse, Imke

Die Tagesordnung wird nach § 3 Abs. 5 GeschO wie folgt erweitert bzw. geändert.

TOP 4 „Vorstellung der Planung zur Erweiterung der Klärteiche durch das beauftragte Ingenieurbüro“ wird vorgezogen auf Top 2, um die Zeit des anwesenden Herrn Dipl.-Ing. Carsten Bein, Ingenieurgesellschaft mbH Jürgens & Bein, nicht zu lange zu beanspruchen. Die restlichen Punkte verschieben sich entsprechend.

Tagesordnung

  1. Eröffnung der Sitzung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
  2. Vorstellung der Planung zur Erweiterung der Klärteiche durch das beauftragte Ingenieurbüro
  3. Mitteilungen des Vorsitzenden und des Bürgermeisters
  4. Fragen der Ausschussmitglieder
  5. Aufstellung des Flächennutzungsplans, hier: Sachstand
  6. Einwohnerfragestunde

Sitzungsniederschrift

TOP 1: Eröffnung der Sitzung und Feststellung der Beschlussfähigkeit

Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, die Tagesordnung wird genehmigt und die Beschlussfähigkeit wird festgestellt.

TOP 2: Vorstellung der Planung zur Erweiterung der Klärteiche durch das beauftragte Ingenieurbüro

-> Protokollauszug: FB II


Im Zusammenhang mit der Erstellung eines Flächennutzungsplanes und der damit geplanten Erweiterung der Flächen und Erhöhung der Einwohnerwerte (EW) wäre auch eine Erweiterung der Klärteiche erforder-lich. Die Bestandsaufnahme von Herrn Bein hat ergeben, dass die momentane Anlage aus Teich 1, Teich 2, einem Nachklärbecken und einem Pflanzgraben besteht und für 500 EW ausgelegt ist. Obwohl die tatsächliche EW bei 422 liegt, ist die Anlage schon am Limit. Eine Mehrbelastung würde die Funktionsfähigkeit der Anlage gefährden.

Um eine Steigerung der Leistungsfähigkeit zu erreichen, gibt es verschiedene Varianten:

Variante 1
Hier würde der Teich mit einer mechanischen Belüftung versehen werden. Diese Maßnahme stellt die einfachste und schnellste dar und sichert die Funktionsfähigkeit der Anlage auch in den Wintermonaten, in denen die Biologie weniger aktiv ist. Der Nachteil sind jedoch die Unterhaltungskosten, welche diese Variante aufgrund des hohen Strombedarfs zur kostenintensivsten Maßnahme machen.

Variante 2
Bei dieser Variante würde der 3. Teich zum Oxidationsteich und der Pflanzgraben zum Nachklärteich umgewandelt werden. Für die Umsetzung wären umfangreiche Erdarbeiten erforderlich. Bei einer Sohlenvertiefung sind

  • die vorhandene, als Abdichtung eingebaute Plane,
  • die für den Weiterbetrieb der Anlage während der Bauphase erforderliche Wasserhaltung
  • und das hohe Grundwasser problematisch.

Variante 3
Die Schaffung eines zusätzlichen Oxidationsteiches. Auch hier wären wieder umfangreiche Erdarbeiten erforderlich. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass die Arbeiten problemlos parallel zum Betrieb möglich sind, jedoch hat man einen zusätzlichen Platzbedarf, was den Erwerb einer anschließenden Fläche erforderlich macht.

Beide Varianten (2 und 3) hätten lt. Herrn Bein das Problem der inaktiven Biologie im Winter, was seit Bestehen der Anlage aber noch nie akut gewesen sei bzw. keinen wirklich negativen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Anlage gehabt habe.

Variante 4
Die Installation eines vorgesetzten Absetzteiches.
Der in der Anlage ankommende Abwasserstrom ist mit sehr sauerstoffzehrenden Teilen wie Schlamm, Hygieneartikeln und Sand versehen. Wenn natürlich belüfteten Teichen ein Absetzteich vorgeschaltet wird, findet eine Reduktion der Fracht um 35 – 50 % statt. Das heißt, dass die anschließenden Oxidationsteiche deutlich entlastet werden und deren Leistungsfähigkeit steigt. Große Wassermengen ohne Schlammfracht würden automatisch in den Oxidationsteich fließen. Ein Absetzteich müsse aufgrund der kleineren Größe ca. alle 3 Jahre geräumt werden und das Geräumte als Sondermüll entsorgt werden.
Herr Bein gab an mit dieser Variante sehr gute Erfahrungen gemacht zu haben.
Die optimalste Kombination und damit verbunden die höchste Leistungssteigerung der Anlage erreiche man mit

  • dem Vorschalten eines Absetzteiches und Abkopplung des Pflanzgrabens vom System,
  • der Installation einer mechanischen Belüftung und
  • dem Bau eines sog. Schlammpolders.

Ein Schlammpolder ist ein Erdbauwerk mit ca. 1,80 m Tiefe und einem 2,50 bis 3,00 m hohen Erdwall. Hier wird der geräumte Schlamm zur Entwässerung 20 - 30 Jahre gelagert. Im frisch ausgeräumten Schlamm befindet sich 85 – 90 % Wasser, welches bei der Entsorgung mitgerechnet und -bezahlt wird. Der aktuelle Entsorgungspreis liegt bei ca. 230,00 €/Kubikmeter, eine Trocknung reduziere die Entsorgungskosten daher erheblich. Da es sich bei dem Schlamm um entmineralisierten Schlamm handelt, kommt es bei der Trocknung zu keiner Geruchsbelästigung.
Die Gemeinde Kükels hat bereits einen solchen Schlammpolder in Betrieb. Für eine Realisierung in Winsen wäre der Zukauf von Fläche erforderlich.

TOP 3: Mitteilungen der Vorsitzenden und des Bürgermeisters

Stellvertretende Vorsitzende:

  • Keine Mitteilungen

Bürgermeister:

  • Das Amt hat mitgeteilt, dass dem für die Gemeinde zuständigen Elektrobetrieb Busack & Fischer GmbH
    aufgefallen ist, dass die Beleuchtung in der „Hauptstraße“ immer weniger leuchtet und sie den Austausch der Leuchtmittel vorschlagen. Da es sich bei den LEDs noch um Leuchtmittel der ersten Generation handelt, könnte es aber sein, dass die kompletten Leuchtenköpfe ausgetauscht werden müssten, wenn die alten und neuen Komponenten nicht kompatibel sind. Sowohl das Amt als auch wir sehen momentan keinen akuten Handlungsbedarf.
  • Eine durchaus berechtigte Bürgerbeschwerde hat ihn bezüglich des immer noch fehlenden Entwässerungskonzeptes in „Klein Winsen“ erreicht. Das Problem für die Verzögerung liegt darin, dass der im September 2021 nach einem Ortstermin beauftragte Ingenieur Herr Weimar von der W2 Ingenieurgesellschaft mbH im Januar 2022 in die Insolvenz gegangen ist. Diese Tatsache ist uns erst vor kurzer Zeit durch das Amt mitgeteilt worden. Herr Weimar ist nun in dem Büro WDK Architekten + Ingenieure in Rendsburg angestellt. In Absprache mit seinem neuen Chef wird Herr Weimar aber die angenommenen Aufträge auf Stundenbasis bearbeiten, Winsen wird hierbei priorisiert. Die weitere Bearbeitung der Kanalsanierung wird auch zukünftig durch das Büro W2 Ingenieurgesellschaft mbH betreut, da das Büro über die vollständigen Unterlagen hierzu verfügt. Ein Gespräch mit dem Büro wird in der kommenden Woche durch das Amt geführt.

TOP 4: Fragen der Ausschussmitglieder

Auf die Frage, um was für eine Baustelle es sich kürzlich in der „Oersdorfer Straße“ auf Höhe des Melkerschuppens gehandelt hat, antwortete der Bürgermeister, dass es seines Wissens nach eine Maßnahme der Telekom gewesen ist.

TOP 5: Aufstellung des Flächennutzungsplans, hier: Sachstand

-> Protokollauszug: FB II

Der Flächennutzungsplan (FNP) wurde, wie auf der letzten Sitzung des Bau- und Wegeausschusses besprochen, angepasst

  • Entnahme der Fläche 18, da sie als zu nass und damit ungeeignet bewertet wurde
  • Belassen der Fläche 27, mit entsprechender Begründung

und vom 18.11. - 20.12.2021 öffentlich ausgelegt.

Die Landesplanung lehnte den FNP mit dem Hinweis, dass die Fläche 27 nicht genehmigungsfähig ist, erneut ab. Auf telefonische Rückfrage des Bürgermeisters wurde ihm gesagt, dass eine Fläche, welche von der unteren Naturschutzbehörde mit der Bemerkung versehen wurde, sie stelle einen geringfügigen Eingriff dar, automatisch für die Landesplanung nicht mehr genehmigungsfähig ist. Es bestehe aber durc aus die Möglichkeit mit der unteren Naturschutzbehörde eine Lösung zu finden, was einen Ortstermin mit Kreisplanung und unterer Naturschutzbehörde erfordert. Beide Stellen sagten dem Bürgermeister ihre Bereitschaft hierzu zu, ein Termin steht noch nicht fest.

Das eingeforderte Bodengutachten für das Gelände der Firma Stoffers wurde in Auftrag gegeben.

TOP 6: Einwohnerfragestunde

Frage 1:

  • Warum in „Klein Winsen“ nach einer Straßenbaumaßnahme immer noch Absperrmaterial steht und das Loch noch nicht geschlossen ist?

Antwort Bürgermeister: Die Arbeiten hätten noch nicht beendet werden können, da für eine erforderliche Verdichtung des Untergrundes die Straße geöffnet und anschließend neu asphaltiert werden müsse. Dieses geschehe sobald die Produktion von Asphalt wieder laufe. Aus dem gleichen Grund sind auch die Straßen „Kellerberg“ und „Zum Felde“ noch nicht asphaltiert worden, obwohl der Auftrag bereits im Oktober 2021 erteilt wurde.

Frage 2:

  • Ob es neue Informationen zu den fehlenden Jahresabschlüssen gibt?

Antwort Bürgermeister: Bis Ende letzten Jahres sind die Jahresabschlüsse für die Jahre 2015, 2016 und 2017 fertiggestellt und den Kommunalaufsichtsbehörden vorgelegt worden. Der Jahresabschluss 2018 ist nahezu abgearbeitet. Aufgrund zahlreicher Falschbuchungen ab dem 4. Quartal 2018 bis etwa Mitte 2020 verzögert sich die Abarbeitung der Abschlüsse für die genannten Jahre. Aktuell befinden sich die zuständigen Mitarbeiter der Amtsverwaltung in der Abstimmung mit dem beauftragten externen Dienstleister zum Korrekturverfahren der Falschbuchungen.

Gez.: 

Maren Sohnius
Protokollführerin

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